[MS/IIS] Die Logfiles von Microsoft IIS Webservern können leicht mißinterpretiert werden
(2001-11-29 10:26:52+00)
Quelle:
http://cert.uni-stuttgart.de/archive/bugtraq/2001/11/msg00155.html
Durch spezielle HTTP-Anfragen kann IIS dazu veranlaßt werden, Logfileeintragungen vorzunehmen, die je nach verwendetem Betrachtungswerkzeug, mißinterpretiert werden können.
Betroffene Systeme
- Microsoft IIS (Internet Information Services) Webserver
Einfallstor
HTTP-Anfrage (Port 80)
Auswirkung
Falsch interpretierbare Logfiles
Typ der Verwundbarkeit
design flaw
Gefahrenpotential
niedrig
(Hinweise zur Einstufung des Gefahrenpotentials.)
Beschreibung
Durch spezielle HTTP-Anfragen an den Webserver, die Hex-Code enthalten, können Logfileeintragungen erzeugt werden, die bei Betrachtung mit den entsprechenden Werkzeugen leicht mißinterpretiert werden können. Ein Angreifer könnte solche HTTP-Anfragen dazu verwenden, unerlaubte Aktivitäten einer beliebigen IP-Adresse vorzutäuschen.
Betrachtet man die Logfiles des IIS beispielsweise mit edit, wird der Hexcode %0A
als Zeilenumbruch und %FF
bzw. %09
als Leerzeichen dargestellt.
Mittels einer HTTP-Anfrage der Gestalt: /index.asp%FF200%FFHTTP/1.1%0A00:52:11%FF127.0.0.1%FFGET%FF/vorgetaeuscht
wird beispielsweise ein Logfileeintrag vorgenommen, der bei der Betrachung mit edit
als
<GMT Zeitangabe> <IP Adresse> GET /index.asp 200 HTTP/1.0 00:52:11 127.0.0.1 GET /vorgetaeuscht <Fehlercode>wiedegegeben wird.
Bei der Betrachtung der Logfiles mit dem Wordpad wird der Hexcode %FF
als Sonderzeichen dargestellt, mittels %09
wird im Wordpad ein Leerzeichen vorgetäuscht. Bei der Betrachtung der Logfiles mit dem Notepad findet durch %0A
kein Zeilenumbruch statt.
Gegenmaßnahmen
Es liegt bislang keine Reaktion von Microsoft vor.
Workaround
Um Mißinterpretation (durch enthaltenen Hexcode) zu vermeiden, sollten die IIS-Logfiles bei Sicherheitsvorfällen mit verschiedenen Werkzeugen betrachtet werden.
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