[Generic/Kerberos] Schwachstelle in MIT Kerberos 5
(2010-11-04 08:26:14.298107+00)
Quelle:
http://web.mit.edu/kerberos/advisories/MITKRB5-SA-2010-006.txt
Eine Schwachstelle in den Routinen zur Verarbeitung von Authentifizierungsdaten kann von einem Angreifer dazu ausgenutzt werden, beliebigen Programmcode auf dem beherbergenden System auszuführen. Das MIT sowie verschiedene Distributoren stellen Patches bzw. aktualisierte Pakete zur Verfügung. Es wird dringend empfohlen, diese Patches raschest möglich zu installieren.
Inhalt
- Zusammenfassung
- Betroffene Systeme
- Plattform
- Einfallstor
- Angriffsvoraussetzung
- Angriffsvektorklasse
- Auswirkung
- Typ der Verwundbarkeit
- Gefahrenpotential
- Beschreibung
- Workaround
- Gegenmaßnahmen
- Vulnerability ID
Zusammenfassung
- CVE-2010-1322:
Betroffen: MIT krb5-1.8 bis krb5-1.8.3 Nicht betroffen: MIT krb5 vor Version 1.8 Plattform: alle (generic) Einfallstor: TGS request message Angriffsvoraussetzung: Netzwerk Angriffsvektorklasse: remote Auswirkung: system compromise Typ: Speicherverletzung Gefahrenpotential: sehr hoch Workaround: nein Gegenmaßnahmen: Patch/neue Version Vulnerability ID: CVE-2010-1322
MITKRB5-SA-2010-006
Betroffene Systeme
- MIT Kerberos 5 der Versionen krb5-1.8 bis krb5-1.8.3
Nicht betroffene Systeme
- MIT Kerberos 5 vor der Version MIT krb5-1.8
Plattform
Alle Plattformen, für die MIT Kerberos 5 angeboten wird:- Unixoide Betriebssysteme
- Microsoft Windows
- Macintosh OS X
Einfallstor
- Kerberos TGS request message (Nachricht an den Ticket Granting Service)
Angriffsvoraussetzung
- Zugriff auf ein Netzwerk, über das Anfragen an einen betroffenen Kerberos-Server gesendet werden können
(network)
Angriffsvektorklasse
- über eine Netzwerkverbindung
(remote)
Auswirkung
- Ausführung beliebigen Programmcodes mit adminsitrativen Privilegien
(system compromise)
Typ der Verwundbarkeit
- Speicherverletzung
(memory corruption)
Gefahrenpotential
- sehr hoch
(Hinweise zur Einstufung des Gefahrenpotentials.)
Beschreibung
Eine Zeigerdeferenzierungsschwachstelle im Key Distribution Center (KDC) der Kerberos 5 Implementierung des MIT kann von einem Angreifer dazu ausgenutzt werden, beliebigen Programmcode auf dem beherbergenden System ausführen. Der Code wird dabei mit den Privilegien des entsprechenden Prozesses ausgeführt. Dies sind im Falle der Kerberos-Suite im Allgemeinen administrative Privilegien, weshalb die erfolgreiche Ausnutzung dieser Schwachstelle zur Kompromittierung des beherbergenden Systems führt.
Um die Schwachstelle erfolgreich ausnutzen zu können, muss ein Angreifer in der Lage sein, entsprechend formulierte TGS request messages an einen betroffenen Kerberos-Sever zu schicken. Aufgrund ihrer Funktion als Authentifizierungssystem sind Kerberos-Server meist so platziert, dass sie Anfragen aus unsicheren Netzen, oft sogar den Internet direkt, akzeptieren, um Benutzern aus solchen Netzen nach Prüfung ihrer Identität Zugriff auf gesicherte Netze zu ermöglichen. Kerberos-Server sind daher meist Systeme, deren Exponiertheit sehr geringe Anforderungen an einen erfolgreichen Angriff stellt.
Workaround
- Es existiert kein Workaround zur Verhinderung einer Ausnutzung der Schwachstelle.
- Eine Einschränkung der Angriffsmöglichkeit kann durch eine Einschränkung der Zugriffsmöglichkeit auf einen betroffenen Kerberos-Server erzielt werden, etwa durch Firewalls. Dies führt jedoch zwangsläufig zu einer Einschränkung der Funktionalität einer Kerberos-Installation und muss daher installationsspezifisch auf Tauglichkeit untersucht werden.
Gegenmaßnahmen
- Installation eines Patches
- Installation aktualisierter Pakete der verschiedenen Linux-Distributoren sobald diese verfügbar sind. Im Allgemeinen werden neue Pakete bei einer Aktualisierung des Betriebssyetems (z.B. mittels aptitude, Yast oder dem RPM Package Manager) automatisch mitinstalliert, sobald sie verfügbar und freigegeben sind.
Vulnerability ID
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