[Unixoid/glibc] Schwachstelle in glibc
(2010-10-19 17:56:03.692845+00)
Quelle:
http://seclists.org/fulldisclosure/2010/Oct/257
Eine Schwachstelle im dynamischen Linker der freien Programmbibliothek glibc
kann von lokalen Angreifern ausgenutzt werden, um Administratorrechte zu erlangen. Um die Lücke ausnutzen zu können, muss der Angreifer in der Lage sein, einen Hardlink auf ein Setuid Programm zu erstellen (zum Beispiel "ping"); er benötigt dazu Schreibrechte auf derselben Partition.
Inhalt
- Zusammenfassung
- Betroffene Systeme
- Nicht betroffene Systeme
- Plattform
- Einfallstor
- Angriffsvoraussetzung
- Angriffsvektorklasse
- Auswirkung
- Typ der Verwundbarkeit
- Gefahrenpotential
- Beschreibung
- Workaround
- Gegenmaßnahmen
- Vulnerability ID
- Weitere Information zu diesem Thema
Zusammenfassung
- CVE-2010-3847:
Betroffen: (e)glibc 2.11.2 und frühere Versionen Nicht betroffen: Distributionsspezifisch aktualisierte Versionen Plattform: GNU/Linux
diverse UnixoideEinfallstor: Hardlink auf Setuid Programme Angriffsvoraussetzung: Berechtigungsnachweis Angriffsvektorklasse: local Auswirkung: system compromise Typ: Implementierungsfehler Gefahrenpotential: hoch Workaround: ja Gegenmaßnahmen: neue Version Vulnerability ID: CVE-2010-3847
Betroffene Systeme
- glibc 2.11.2 und frühere Versionen
- eglibc 2.12 und frühere Versionen
Nicht betroffene Systeme
- Distributionsspezifisch aktualisierte Pakete der glibc
Plattform
Einfallstor
Angriffsvoraussetzung
- Berechtigungsnachweis; Ein lokaler Benutzer mit Schreibzugriff auf einen Mountpoint, der nicht mit der Option "nosuid" montiert wurde und der ein Setuid Programm enthält, das dem Zielbenutzer (typischerweise also "root") gehört.
(user credentials
Angriffsvektorklasse
- lokal auf einem betroffenen System
(local)
Auswirkung
- Ausführung beliebigen Programmcodes mit administrativen Privilegien
(system compromise)
Typ der Verwundbarkeit
- Implementierungsfehler
(implementation flaw)
Gefahrenpotential
- hoch
(Hinweise zur Einstufung des Gefahrenpotentials.)
Beschreibung
Eine Schwachstelle im dynamischen Linker der Programmbibliothek glibc kann von lokalen Angreifern ausgenutzt werden, um Administratorrechte zu erlangen.
Um die Lücke ausnutzen zu können, muss der Angreifer in der Lage sein, einen Hardlink auf ein Setuid Programm zu erstellen (zum Beispiel "ping"); er benötigt dazu Schreibrechte auf derselben Partition.
Er kann dann beliebigen Code mit den Privilegien des Benutzers ausführen, dem das Setuid Programm gehört.
Typischerweise gehöhren Setuid Programme dem administrativen Benutzer root; dann führt die erfolgreiche Ausnutzung dieser Schwachstelle zur Kompromittierung des beherbergenden Systems.
Workaround
- Entfernung der Schreibrechte für nichtadministrative Benutzer auf Einhängepunkte ohne "
nosuid
"
Dies kann z.B. mitbind mounts
verhindert werden. Dazu sind als Benutzerroot
die folgenden Befehle über eine shell einzugeben:# mount -o bind,nosuid /tmp /tmp # mount -o bind,nosuid /var/tmp /var/tmp
Gegenmaßnahmen
- Installation einer neuen Version, sobald verfügbar
- Installation entsprechend aktualisierter Pakete der verschiedenen Linux-Distributoren, sobald diese verfügbar sind
- Installation von Patches der verschiedenen Linux-Distributoren, soweit diese verfügbar sind: (Liste unvollständig)
- Installation entsprechend aktualisierter Pakete oder Patches für diverse Unixoide Betriebsysteme, soweit verfügbar:
Vulnerability ID
Weitere Information zu diesem Thema
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