[Generic/Vim] Schwachstellen im Texteditor Vi IMproved
(2008-06-15 23:46:57.165295+00)
Quelle:
http://archive.cert.uni-stuttgart.de/bugtraq/2008/06/msg00131.html
Mehrere Schwachstellen in der erweiterten Version vim
(Vi IMproved) des Unix-Standard-Texteditors vi
, der mittlerweile auf fast allen Linux- und Unix-Systemen standardmäßig vorhanden und eingesetzt wird, erlauben die Ausführung beliebigen Programmcodes auf dem beherbergenden Rechnersystem.
Inhalt
- Betroffene Systeme
- Einfallstor
- Angriffsvoraussetzung
- Angriffsvektorklasse
- Auswirkung
- Typ der Verwundbarkeit
- Gefahrenpotential
- Kontext
- Beschreibung
- Gegenmaßnahmen
- Vulnerability ID
- Weitere Information zu diesem Thema
Betroffene Systeme
- vim 7.1.298
Nicht betroffene Systeme
- vim 7.1.314
- Z.T. wurden die Schwachstellen bereits mit dem Patch vim 7.1.299 behoben.
Einfallstor
- speziell formulierte
vim script
-Datei, bzw..vimrc
-Datei
Angriffsvoraussetzung
- Möglichkeit, eine entsprechende Datei im Dateisystem eines beherbergenden Rechnersystems abzulegen
(file upload) - Benutzerinteraktion, wenn die Datei beispielsweise über eine Webseite oder einen anderen netzbasierten Dienst auf das beherbergende System gelangt
(user interaction)
Angriffsvektorklasse
- lokal (sofern eine entsprechende Datei auf einem betroffenen System abgelegt wird)
(local) - mittelbar über eine Netzwerkverbindung
(mediately remote)
Auswirkung
- Ausführung beliebigen Programmcodes auf dem beherbergenden Rechnersystem
(user compromise)
Typ der Verwundbarkeit
- unzureichende Prüfung der Eingabeparameter
(lack of robustness)
Gefahrenpotential
- Aufgrund der herausragenden Bedeutung des Editors insbesondere in der Systemadministration hoch
(Hinweise zur Einstufung des Gefahrenpotentials.)
Kontext
Visual IMproved (vim
) ist eine Weiterentwicklung des Texteditors vi ("visual"), der sich als Quasistandard zur Edierung von Textdateien auf Unix- und Linux-Systemen etabliert hat. Da sehr viele Systemadministrationsarbeiten auf solchen Systemen an Textdateien zur Konfiguration vorgenommen werden müssen, ist vim
ob seiner zahlreichen Funktionen sehr beliebt bei Systemadministratoren.
Beschreibung
Die unzureichende Prüfung der Parameter, die in der dem Editor eigenen Skriptsprache vim script an das Kommandoexecute
übergeben werden, ermöglichen einem Angreifer, beliebigen Programmcode auf dem beherbergenden Rechnersystem auszuführen. Der Code wird dabei mit den Privilegien des vim
aufrufenden Benutzers ausgeführt. Da viele Systemadministrationsarbeiten mit vim
durchgeführt werden, wird der Editor potentiell häufig mit den Privilegien des Benutzers root
ausgeführt (oft beispielsweise auch durch Benutzer mittels des Kommandos sudo vim
) so dass in diesem Falle die erfolgreiche Ausnutzung der Schwachstelle zur Kompromittierung des beherbergenden Rechnersystems führt.
Zur erfolgreichen Ausnutzung ist es erforderlich, dass ein Angreifer eine entsprechend formulierte Datei auf ein beherbergendes Rechnersystem transportiert und dort einen Benutzer dazu bringt, es mit dem vim(1)
, ex(1)
oder view(1)
zu öffnen, bzw. es auszuführen (z.B. in Form der Ressourcendatei .vimrc
, die beim Start von vim
ausgeführt wird). Die Datei kann einem Benutzer beispielsweise über eine Webseite oder in einer E-Mail-Nachricht zugeleitet werden.
Gegenmaßnahmen
- Installation von vim 7.1.314
Vulnerability ID
- Bislang nicht vergeben
Weitere Information zu diesem Thema
- Re: Collection of Vulnerabilities in Fully Patched Vim 7.1, Antwort auf die Beschreibung der Schwachstellen auf Bugtraq
- Bugtraq ID 29715: Vim Vim Script Multiple Command Execution Vulnerabilities
Hinweis
Die in diesem Text enthaltene Information wurde für die Mitglieder der Universität Stuttgart recherchiert und zusammengestellt. Die Universität Stuttgart übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte. Dieser Artikel darf ausschließlich in unveränderter Form und nur zusammen mit diesem Hinweis sowie dem folgenden Copyrightverweis veröffentlicht werden. Eine Veröffentlichung unter diesen Bedingungen an anderer Stelle ist ausdrücklich gestattet.
Copyright © 2022 RUS-CERT, Universität Stuttgart, https://cert.uni-stuttgart.de/
https://cert.uni-stuttgart.de/ticker/article.php?mid=1471